Wappen von Pallandt Freiherr von Pallandt

Pallandt, Paland, Freiherren. Reichsfreiherrenstand. Bestätigungsdiplom des alten, angeblich 1316 ertheilten Freiherrenstandes vom 12.Juli 1675. Altes, niederrheinisches Adelsgeschlecht welches das Erbmarschallamt von Cleve und das Erbschenkenamt von Geldern, so wie bedeutende Herrschaften besass. – Bucelinus leitet das Geschlecht nach einem Diplome von K. Friedrich III. aus königlich polnischem Geblüte her und beginnt die ordentliche Stammreihe nach Wiprecht Germinezki, welcher bei dem K. Carl d. Gr. In hohem Ansehen gestanden und sich zuerst v. Pallandt oder Paland, zweifelsohne von dem im Herzogtum Jülich unweit Düren gelegenen Schlosse Paland, genannt haben soll. Rüdiger P., ein Sohn Wilprands P., welcher um 961 lebte, ererbte mit seiner Gemahlin Johanna von Bredebend (Breitenbend) der letzten ihres Geschlechts, die Herrschaft Bredebend im Jülischen und erhielt 1316 den freiherrlichen Titel. Später, gegen Ausgang des 15.Jahrh. erhielt ein Anderer dieses Namens durch seine Gemahlin, Tochter des Vicomten Robert v. Alpen, die Herrschaft Alpen unweit Rheinsberg. Die Nachkommen desselben schrieben sich Vicomten, doch ging später die Linie wieder aus. Elbertus P. brachte zu Anfang des 16.Jahrh. das Erbmarschallamt im Herzogthume Cleve an seine Familie. Hieronymus P. war 1519 Bischof zu Bisantz und Florentius P. wurde 1555 Graf zu Culmburg am Leck in Geldern und durch die Tochter desselben, Elisabeth , kam die Herrschaft Paland nebst anderen Gütern an die Grafen v. Waldeck. Adolph Werner v. P. war 1651 kurbrandenb. Staatsminister , Carl Ebert v. P. , Domherr zu Osnabrück und Andreas Adolph v. P. , holländischer Generallieutenant, lebten noch 1710 und ein holländischer General der Infanterie Freih. V. Pallandt starb 1738 als Gouverneur zu Dornick. – Ein mit dem deutschen Orden nach Liefland gekommener Zweig, aus welchem 1527 Dietrich v. P. des deutschen Ordens Ritter und Hans v. P. Commandant zu Revel war, ist im Laufe der Zeit ausgegangen, im Heimatlande aber hat dasselbe fortgeblüht und die Aufgabe des N. Preuss. Adelslexicons ,dass dasselbe im Rheinlande längst ausgestorben sei und nur noch eine Linie in den Niederlanden bestehe, ist unrichtig. Die Familie sass noch 1829 zu Bleialf im Kr. Prün und zu Wildenburg im Kr. Gemünd und Franz Anton Freih. v. P., Wilh. Joseph, Christoph Reinhard und Mariane geb. v. Broich, Wittwe von Wilh. Ludwig Freih. v. Palland, wurden laut Eingaben d. d. Wildenburg, 17.Juni 1829, Cronenburg, Reg.-Bezirk Aachen, 17.Juni 1829, Bleialf, Reg.-Bezirk Trier, 27.Aug. 1829 und Aachen , 8.Aug. 1829 in die Freiherrenclasse der Adelsmatrikel der preuss. Rheinprovinz unter Nr. 22, 61, 57 und 56 eingetragen.


Geschichte



Vor- und Frühgeschichte

Ein Steinbeil aus der Jungsteinzeit (4500-1700 v. Chr.) gibt den ersten Hinweis über den Aufenthalt von Menschen in unserer Gegend in vorgeschichtlicher Zeit (Fundort: Büschem bei Reifferscheid). Der Fund ist noch kein Beweis, dass unsere Heimat zu diesem Zeitpunkt schon besiedelt war; der Besitzer des Steinbeils mag das Gerät bei einem zufälligen Aufenthalt verloren haben.
Mit der Eroberung der Gebiete westlich des Rheins durch Julius Cäsar (58 - 51 v. Chr.) nimmt die eigentliche Besiedelungsgeschichte ihren Anfang. Auf der Suche nach Bodenschätzen drang die römische Armee in das Innere der Eifel vor. So bezeugen Funde von Keramik und Eisenschlacken bei Hönningen und Wollenberg frühzeitliche Wohnanlagen und Eisenverhüttung im 3. und 4. Jahrhundert nach Chr. Schließlich geben Brandgräber bei Giescheid (1. - 3. Jahrhundert) und Hellenthal (2. Jahrhundert) Kunde von möglichen Siedlungsplätzen. Wir dürfen allerdings nicht verkennen, dass der größte Teil unserer heutigen Gemeinde in römischer Zeit unbesiedeltes Waldland war. Zur Zeit der Franken, die das Erbe der Römer um die Mitte des 5. Jahrhunderts antrafen, ist eine Kontinuität der Besiedelung nicht feststellbar.



Entstehung der Grundherrschaften

Unsere Heimat tritt erstmals wieder in das Licht der Geschichte, als Sibodo, ein Vorfahre der Grafen von Are, um 920 auf den Höhen Steinfelds eine Kirche errichtete. Sie ist der Kern des Allodium Steinfeld, eines Eigenbesitzes des Bischofs Udo von Toul aus der Familie der Grafen von Are, den dieser (1069) dem Kloster St. Salvator in der Vorstadt von Toul schenkt.

Das "Allodium" umfasst in dieser Zeit das Kirchspiel Steinfeld mit den späteren Herrschaften Reifferscheid, Wildenburg, Schleiden, Steinfeld; möglicherweise dehnte es sich bis Udenbreth in der späteren Herrschaft Kronenburg aus. Nach dem Tode des Bischofs Udo von Toul geht die Schenkung zurück an seine Erben, die Grafen von Are und Heinrich von Limburg. Sie teilen das Allodium, wobei Limburg das Gebiet der Herrschaft Reifferscheid erhält. Die Herren von Reifferscheid, eine jüngere Linie der zu Herzögen aufgestiegenen Limburger Grafen, werden erstmals Ende des 12. Jahrhunderts im Besitze Reifferscheids genannt, das zu diesem Zeitpunkt noch das Gebiet der späteren Herrschaften Reifferscheid und Wildenburg umfasst. Die Brüder Gerhard und Philipp teilen um 1195 das Land. Gerhard behält Reifferscheid mit der Repräsentation beim Reich und dem Hochgericht für beide Herrschaften. Philipp bekommt Wildenburg, das aus einem östlichen Teil um die Burg auf dem "wilden Berg" und einem westlichen um die frühmittelalterliche Wehranlage auf dem "Burgkopp" bei Giescheid besteht. So ergibt es sich, dass der größte Teil des heutigen Gemeindegebietes Bestandteil der Herrschaften Reifferscheid und Wildenburg bildete, und zwar bis zu deren Untergang zu der Zeit der französischen Besetzung (1794). Im übrigen griff die Herrschaft Schleiden über in das heutige Gemeindegebiet, in dem man sich mit Reifferscheid u.a. die Orte Hellenthal und Blumenthal teilte. Kronenburg behauptete sich im Besitz Udenbreths und des Bereichs um Schnorrenberg- Dalmerscheid, während Losheim als Bestandteil des ehemaligen Königshofes Manderfeld zur Herrschaft Schönberg ressortierte, die sich 1374 in den Schutz der Trierer Erzbischöfe begab.
Die heutige Gemeinde Hellenthal war also ein vielgeteiltes Gebiet mit insgesamt fünf Landeshoheiten, ein Umstand, der mehr als einmal Anlass zu heftigen Fehden der Landesherren gab.



Streit, Krieg, Brände

Bekannt ist vor allem ein Streit zwischen Graf Werner von Salm-Reifferscheid und dem Inhaber der Herrschaft Wildenburg, Marsilius von Pallandt, um die hohe Gerichtsbarkeit im Lande Wildenburg. In deren Verlauf ließ der Wildenburger Ende Januar 1628 zunächst drei und sodann am 17. Februar 1628 nochmals fünf der Zauberei beschuldigte Personen zum Tode verurteilen und hinrichten. Insgesamt sind in dieser schlimmen Zeit in Wildenburg 16 angebliche "Hexen" zu Tode gekommen.
Die kriegerischen Auseinandersetzungen des 17. und 18. Jahrhunderts versetz ten auch unser Land in Angst und Schrecken. In der Herrschaft Kronenburg ging die Bevölkerung im 30jährigen Krieg um die Hälfte zurück. Große Teile der Burg und des Oberdorfes Reifferscheid vernichtete am 23. Juni 1669 ein Brand, den die Unvorsichtigkeit eines Soldaten auslöste. Schließlich zerstörten französische Truppen am 14. September 1689 die Mauern der "Burg und Stadt" Reifferscheid.
Zweimal, in den Jahren 1728 und 1733, wurde Hellenthal von Bränden hart getroffen, wobei 24 bzw. 20 Häuser abbrannten. Am 20. Januar 1756 vernichtete ein großer Brand zu Blumenthal 35 Häuser.



Bedeutung der Eisenindustrie

“Onfern von der Graveschaft Manderscheit in den Herrschaften Keila, Kronenburg und Sleida, im Thal Hellenthal macht man fürbündig gut schmiedeysen" berichtet Sebastian Münster um die Mitte des 16. Jahrhunderts in seiner Kosmographie. Rasen- und Brauneisenstein, der in der näheren Umgebung reichlich lagert, die umfangreichen Wälder für die Erzeugung der Holzkohle und die Wasserkraft der Olef bildeten die Grundlage für die Eisenindustrie des Schleidener Tales, die einst Weltgeltung besaß. Die Rechnung des Schleidener Wehrmeisters von 1438 nennt schon die drei Eisenhütten bzw. Hämmer zu Blumenthal, Kirschseiffen und Hellenthal, die vornehmlich Stabeisen herstellten.
Ihre Blüte erlebten die Hütten und Hämmer, auch Reidtwerke genannt, im 16. Jahrhundert, um nach kurzem Wiederaufleben während der französischen Kontinentalsperre schließlich in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts doch der Standortungunst zu erliegen.



Französische Besetzung - Übergang an Preußen

Mit dem Einmarsch französischer Truppen im Herbst 1794 wurden die mittelalterlichen Territorialherrschaften hinweggefegt. Das Land erhielt eine neue verwaltungsmäßige Gliederung, die der französischen zentralistischen Ordnung folgt. Reifferscheid, Kronenburg und Schleiden wurden Kantonshauptorte, denen Mairien (Bürgermeistereien) unterstellt waren.
Preußen, das unser Gebiet im Jahre 1819 nach einer kurzen Episode unter der Herrschaft von Mecklenburg-Strelitz übernahm, behielt die einmal getroffene Verwaltungseinteilung weitgehend bei: Hellenthal, Hollerath und Udenbreth bildeten je eine Bürgermeisterei im Kreis Blankenheim, der zunächst mit dem Kreis Gemünd vereinigt und, nachdem die Verwaltung 1829 nach Schleiden verlegt wurde, fortan den Namen "Kreis Schleiden" führte.



Neuzeit

In den 40er und 50er Jahren des 19. Jahrhunderts erhielt unsere Gemeinde die ersten "Kunststraßen", die die Industriellen des Tales noch einmal hoffen ließen, den Anschluss an die Entwicklung im übrigen Land zu finden. Der Bau der Eisenbahn jedoch, den man sich so sehnlich erhoffte, verzögerte sich bis 1884, als die Bahnlinie Kall-Hellenthal ihrer Bestimmung übergeben wurde. Sie kam zu spät, um der schon daniederliegenden Eisenindustrie neue Impulse zu geben.
Der Erste Weltkrieg forderte große Opfer von unserer Bevölkerung. Die Jahre des wirtschaftlichen Stillstandes danach hinterließen ihre Spuren. Im Zweiten Weltkrieg lag unser Land vom Herbst 1944 bis Frühjahr 1945 in der Hauptkampflinie. Die Zerstörung an privaten und öffentlichen Gebäuden und an kulturellen Werten sind nicht zu messen. Kaum eine Familie blieb von Leid und Not verschont.
Zäher Wille zum Wiederaufbau und die Hoffnung auf bessere Zeiten prägten die Nachkriegsjahre. Unsere Dörfer erstanden schöner als zuvor. Auf dem Boden der Eisenindustrie breiteten sich Fertigungsbetriebe der Stahl-, Edelstahl- und Kunststoffverarbeitung aus, die der Gemeinde den Namen eines Industriestandortes einbrachten. Zugleich erfuhr der Fremdenverkehr jene Förderung, die unsere Gemeinde zum Anziehungspunkt für Sommer- und Wintererholung macht. Die kommunale Neugliederung der Jahre 1969-1972 ließ schließlich die bisher im Amte verbundenen Gemeinden Hellenthal, Hollerath, Udenbreth und Losheim unter Einschluss des sog. Ländchens zur "neuen" Gemeinde Hellenthal zusammenfinden.

Quelle:
Walter Hanf

Schlossberg
Teilung der nachgelassenen Güter von Marsilius Freiherr von Pallandt zu Schlossberg, Herr zu Wachendorf, Wildenburg und Frechen, pfalz-neuburgischer Rat, Kämmerer und Amtmann zu Düren und Nörvenich, und seiner Frau Anna Isabella Freifrau von Pallandt geb. Freiin von Merode zu Schlossberg unter folgende Erben:

Johan Godtfridt von Gelder, Freiherr zu Arcen, Velden, Thurnich, Bachem, Frechen und Vogtsbell, und dessen Frau Maria Anna Catharina Constantine geb. Freiin von Pallandt erhalten Haus und Rittersitz Schlossberg.

Werner Adolph Freiherr von Pallandt zu Mattefeldt, Herr zu Gladbach und Maubach, und dessen Frau Giertrudt Charlotte geb. Freiin von Pallandt erhalten Haus, Rittersitz und Herrlichkeit Wachendorf und den adeligen Hof Antweiler.

Herman Dietherich Freiherr von Syberg, Herr zu Eicks, Villingen und Kissenich, pfalz-neuburgischer Kämmerer, und dessen Frau Anna Francisca Joanna geb. Freiin von Pallandt erhalten Haus und Rittersitz Frechen samt eines Drittels der Herrlichkeit.

Johan Rutger Schloszer, Doctor beider Rechte, pfalz-neuburgischer Rat, Referendar und Schultheiss der Stadt Düren, als Kurator der Aemilia Raba geb. Freiin von Pallandt erhält die Hälfte von Haus, Rittersitz und Herrlichkeit Wildenburg und den adeligen Hof zu Frauenberg.

Der 1643 zwischen Freiherrn von Gelder und Freiherrn von Pallandt errichtete Vergleich bleibt von allen Regelungen ausgenommen.

Noch entdecktes Erbe soll gleich geteilt werden. Bestehende Prozesse sollen auf Kosten aller Erben weitergeführt werden.

Der Wert der Güter beläuft sich auf 70552 Rtlr., die in vier gleiche Teile zu 15638 Rtlr. zerfallen. Da der Anteil der Eheleute von Gelder um 9362 Rtlr. über denen der anderen liegt, haben diese zum Ausgleich an die von Pallandt 2988 Rtlr., an die von Syberg 5736 Rtlr. und an Aemilia Raba 638 Rtlr. zu zahlen.

Diese Erbteilung, von der jede Partei eine Ausfertigung erhalten soll, soll durch den Landesfürsten ratifiziert werden.Abschrift, Papier, angegebene Unterschriften der Erben sowie von J. H. v. Lutzerode, Johanniter- (oder Deutschordens-)ritter, J. V. F. von Hompesch, V. F. von Elmpt, Jean Emone baron de Walpot.
Pallandt




 Dieser Artikel behandelt das Adelsgeschlecht. Zur englischen Triathletin siehe Emma Pallant.
Das Geschlecht derer von Palant (auch von Pallant, von Pallandt, von Palland, von Paland und von Palandt) ist ein rheinisches Adelsgeschlecht, dessen Namen von seinem ehemaligen Besitz Haus Palant in Weisweiler (heute Stadt Eschweiler) herrührt. Die Familie gehörte aufgrund ihrer zahlreichen Besitzungen und des damit verbundenen Reichtums sowie ihrer ausgedehnten Familienbeziehungen zu den einflussreichsten Geschlechtern des Herzogtums Jülich. Die Genealogie weist zum Beispiel Jülich’sche, Kölnische und Klevische Marschälle auf.

Das Wappen der Familie ist fünfmal schwarz-golden geteilt. Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken ist der Wappenschild zwischen einem schwarzen Flug wiederholt.

Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
1.1 Zweig von Eschweiler
1.2 Zweig von Alpen
2 Bedeutende Familienmitglieder
3 Wichtige Besitzungen der Familie
4 Literatur
5 Weblinks
Geschichte
Das Geschlecht ist ein zunächst niederrheinisches Adelsgeschlecht und taucht erstmals 1316 in Geldern und Brabant durch den Reichsfreiherren Rüdiger van Pallandt auf. Die Familie gehörte zum Geschlecht derer von Brabant. Eine Herleitung des Geschlechts aus einem Diplom von Kaiser Friedrich III., das den von Palant eine königlich polnische Abstammung bescheinigte und die ordentliche Stammreihe mit einem Wilprand Germinitzki (auch: Wiprecht Germinezki) begann, stellte sich als eine Fälschung heraus (Lit.: Oidtman, 1894). Tatsächlich ist erst 1323 mit dem Ritter Reinhard von Palant ein erster Namensträger als Lehnsmann derer von Cuyck urkundlich verbürgt. In welcher verwandtschaftlichen Beziehung er zu späteren Mitgliedern der Familie steht, konnte aber bisher nicht geklärt werden.

Rüdiger van Pallandt, ein Urenkel Wilprands von Pallandt, der um 961 bezeugt ist, erbte mit seiner Gemahlin Johanna von Bredebend (Breitenbend), der letzten ihres Geschlechts, die Herrschaft Breitenbend im Jülischen und wurde 1316 zum Freiherrn ernannt. Als Stammvater derer von Palant wird heute Arnoldus Parvus angesehen, der von 1312 bis 1318 u. a. das Amt des Vogtes und des Meiers von Aachen innehatte. Ab 1327 wird Arnoldus von Breitenbend genannt, was u. a. beweist, dass der älteste urkundlich nachweisbare Besitz der Familie nicht das Haus Palant, sondern das Gut Breitenbend bei Linnich war. Arnolds Sohn Karsilius ist der erste seiner Familie, der sich von Palant nennt.

Durch Kauf, Erbschaft, Heirat und Pfandschaft gelangten zahlreiche Besitzungen an das Geschlecht, von denen nachfolgend nur einige Jülich’sche und Kölnische Güter und Herrschaften genannt werden: Bachem, Frechen, Weisweiler, Engelsdorf, Burg Wildenburg, Reuland, Kinzweiler, Nothberg, Laurenzberg, Gladbach, Haus Paland in Erkelenz-Borschemich, Vettelhoven und Wachendorf. Detaillierte Auskunft über den großen Besitz gibt eine Teilungsurkunde der Familie aus dem Jahr 1456.

Gegen Ausgang des 15. Jahrhunderts erlangte ein anderer dieses Namens durch seine Gemahlin, Tochter des Vicomte Robert von Alpen, die Herrschaft Alpen unweit Rheinberg. Die Nachkommen desselben nannten sich Vicomte, doch diese Linie starb wieder aus. Elbertus Pallandt brachte zu Anfang des 16. Jahrhunderts das Erbmarschallamt im Herzogtum Kleve an seine Familie. Hieronymus Pallandt war 1519 Bischof zu Bisantz, und Florentius (Floris) Pallandt (1537–1598) wurde 1555 Graf zu Culemborg am Lek in Geldern. Durch seine Tochter Elisabeth kam die Herrschaft Paland nebst anderen Gütern an die Grafen von Waldeck.

Der Domherr Reinhard von Pallandt hat resigniert und ordentlich Ende Januar 1572 geheiratet. Diese Ehe blieb kinderlos. Er hinterließ allerdings uneheliche Nachkommen, denen es zur Preußenzeit gelang, in den Adelsstand aufzusteigen:In Kronenburg wurde 1746 Johann Franz Theodor Edmund Pallandt geboren. 1770 wurde er Rechtsanwalt und Schultheiß zu Bleialf. Nach seinem Umzug nach Wildenburg bekleidete er zur Franzosenzeit die Ämter eines Beisitzers am Friedensgericht zu Reifferscheid, des Steuereinnehmers, des Notars und des Bürgermeisters der Mairie Wahlen. Seine drei Söhne (Christoph Reinhard, Wilhelm Joseph Maria und Franz Anton Maria) wurden 1829 als Freiherren in die Adelsmatrikel der preußischen Rheinprovinz bestätigt.

Adolph Werner von Pallandt war 1651 kurbrandenburgischer Staatsminister. Carl Ebert von Pallandt, Domherr zu Osnabrück, und Andreas Adolph von Pallandt, holländischer Generalleutnant, lebten noch 1710. Ein holländischer General der Infanterie, Freiherr von Pallandt, starb 1738 als Gouverneur zu Dornick. Ein mit dem Deutschen Orden nach Livland gekommener Zweig, aus welchem 1527 Dietrich von Pallandt ein Ordensritter und Hans von Pallandt Kommandant zu Reval waren, ist im Laufe der Zeit ausgestorben. Nach Aussage des Neuen Preußischen Adelslexikons sind die von Palant im Rheinland ausgestorben. Im Jahre 1639 verstarb kinderlos Floris II., Graf von Culemborg, Freiherr von Pallant und von Withem und 1669 war mit Marsilius IV. der letzte Herr von Pallandt zu Wildenburg (Eifel) gestorben. Die Ausgabe des Neuen Preußischen Adelslexikons, dass das Geschlecht im Rheinland ausgestorben sei und nur noch eine Linie in den Niederlanden bestehe, ist unrichtig. Die Familie saß noch 1829 zu Bleialf (Kreis Prüm) und zu Wildenburg (Kreis Gemünd), und Franz Anton Freiherr von Pallandt, Wilhelm Joseph, Christoph Reinhard und Mariane geb. von Broich, Witwe von Wilhelm Ludwig Freiherr von Palland, wurden laut Eingaben d. d. Wildenburg, 17. Juni 1829, Cronenburg, Reg.-Bezirk Aachen, 17. Juni 1829, Bleialf, Reg.-Bezirk Trier, 27. August 1829 und Aachen, 8. August 1829 in die Freiherrenklasse der Adelsmatrikel der preußischen Rheinprovinz unter Nr. 22, 61, 57 und 56 eingetragen.

Zweig von Eschweiler
Die Familie von Palant war bis 1509 Besitzerin der Nothberger Burg, der Burg Holzheim bei Langerwehe-Heistern, des aufgelassenen Hauses Bongard im Bovenberger Wald, dem Gut Bovenberg zwischen Eschweiler-Nothberg und Hücheln, dem Dadenbergshof, dem Nothberger Hof alias Meuthenshof, dem Haus Palant in Eschweiler-Weisweiler, der Burg Weisweiler und anderen Rittersitzen in und um Eschweiler. Nach ihr ist die von-Palant-Straße in Nothberg benannt.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts baute Dietrich von Palant die erste Anlage der Burg Kinzweiler. Mehrere Jahrhunderte lang war die 1972 wegen des Braunkohletagebaus abgerissene Burg Laurenzberg im Besitz der Herren von Palant. Nach dem ersten Besitzer Jakob von Broich erhielt Gerhard von Palant 1563 die Belehnung von Haus Kambach in Eschweiler-Kinzweiler.

Aus der Burgherrschaft der Familie von Palant stammt ferner die zweiseitig umbaute Burganlage in Nothberg aus dem 16. Jahrhundert (Jahreszahl über der Tür im südwestlichen Eckturm: 1555). Als die Burg 1398 mit allem Zubehör für 1500 schwere rheinische Gulden von Gerhard von Engelsdorf an Werner von Palant verpfändet wurde, war sie schon stark sanierungsbedürftig. Dies geht aus den Modalitäten des Pfandvertrages deutlich hervor. 1422 erhielt Johann von Palant die Burg von seinem Vater Werner als Mitgift. Im Gegenzug verpflichtete er sich zur Aussetzung der Zehnten zu Bützdorf und Metzen und musste sich des Weiteren dazu verpflichten, die Anlage wieder instand zu setzen. Johann von Palant gab aus diesem Grund den Auftrag zu umfangreichen Sanierungs- und Umbauarbeiten. Für seine Pläne zur Neugestaltung der Burg konnte er den herzoglichen Landesbaumeister Alessandro Pasqualini gewinnen. Aus einer nicht mehr zeitgemäßen spätmittelalterlichen, zur Verteidigung gegen moderne Feuerwaffen ungeeigneten Burg wurde ein dem Stand des Besitzers angemessenes schlossähnliches Repräsentationsgebäude, das einen gewissen Komfort bot.

Nachdem 1591 mit Johann der letzte von Palant starb, brachen lang anhaltende Erbstreitigkeiten aus, in deren Folge und durch den Dreißigjährigen Krieg Verfall und Zerstörung der Anlage in Nothberg einsetzten.

Zweig von Alpen
Eine Linie, die durch Heirat in den Besitz der Herrschaft Alpen gekommen war, starb später aus. Auch ein mit dem Deutschen Orden nach Livland gekommener Zweig, dem Dietrich von Pallandt, Ritter des Deutschen Ordens, und Hans von Pallandt, Kommandant zu Reval, angehörten, erlosch im Laufe der Zeit.

Bedeutende Familienmitglieder
Thonis von Palant, im 15. Jahrhundert Herr von Reuland, Monschau und Neersen
Elbert von Palandt, Anfang des 16. Jahrhunderts Erbmarschall des Herzogtums Kleve
Anna von Palant, deutsche Humanistin und neulateinische Dichterin
Anna von Palandt, Mitbauherrin von Schloss Horst
Hieronymus Pallandt, 1519 Bischof zu Bisantz.
Floris van Pallandt, 1555 Graf zu Culemborg im Herzogtum Geldern
Adolph Werner van Pallandt, 1651 kurbrandenburgischer Staatsminister
Carl Ebert von Pallandt, Domherr zu Osnabrück
Nina van Pallandt sowie ihr Ehemann und Gesangspartner Frederik van Pallandt Hans von Pallandt und Joachim von Pallandt
Wichtige Besitzungen der Familie
Gut Breitenbend bei Linnich (ältester urkundlich nachweisbarer Besitz der Familie)
Schloss Keppel, Laag-Keppel
Haus Paland, Erkelenz-Borschemich
Haus Palant, Eschweiler-Weisweiler
Nothberger Burg, Eschweiler-Nothberg
Burg Neersen, (1487−1502)
Burg Reuland, (1410−1489, 1502−? und 1560/61−1623 bzw. 1666)
Schloss Rosendaal
Burg Wildenburg (Eifel), Hellenthal-Wildenburg
Schloss Wittem, Gulpen-Wittem

Literatur
Alfred Blömer: Die Bastardlinie Palandt in Linnich. In: Mitteilungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde. Nr. 26, 1974, S. 201-206.
Alfred Blömer: Die Familie Paland aus Güsten. In: Mitteilungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde. Nr. 27, 1976, S. 155-156.
Heinz Hilgers: Das Geschlecht "derer von Palant" In: Schriftenreihe des Eschweiler Geschichtsvereins. Nr. 24, 2006, S. 54-83.
Manfred Konrads: Die Geschichte der Herrschaft Wildenburg in der Eifel. Handpresse Weilerswist, Euskirchen 2001, ISBN 3-935221-08-8.
Manfred Konrads: Freiherr Franz Anton von Pallandt und seine Vorfahren. In: Kreis Euskirchen (Hrsg.): Jahrbuch 2000.
Gisela Meyer: Die Familie von Palant im Mittelalter. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-35852-0.
Lothar Müller-Westphal: Wappen und Genealogien Dürener Familien. In: Dürener Geschichtsverein (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte des Dürener Landes. Band 20, Düren 1989, S. 661-664.
Ernst von Oidtman: Arnoldus Parvus. Der Stammvater des Geschlechtes von Palant. In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsverein, Nr. 16, 1894, S. 38-85.
Heinrich Oidtmann: Eine in der Pfarrkirche zu Linnich aufgedeckte Familiengruft von Palant. In: Mitteilungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde. Bd. II, Nr. 8, 1920, S. 241-243.
Johann Friedrich Schannat, Georg Bärsch: Eiflia Illustrata (Band 2, 2. Abteilung). Neudruck der Ausgabe von 1844. Otto Zeller, Osnabrück 1966.
Detlev Schwennicke (Hrsg.): Europäische Stammtafeln. Band VI. Tafel 48. Stargardt, Marburg 1978.
Detlev Schwennicke (Hrsg.): Europäische Stammtafeln. Band VIII. Tafeln 63 bis 67. Stargardt, Marburg 1980.
Robert Steimel (Hrsg.): Rheinisches Wappenlexikon. Band IV. Köln 1953.
Frh. von Vorst-Gudenau: Geschichte der Herren, Freiherren und Grafen von Pallant. In: Vierteljahresschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie. Nr. 1, Berlin 1873.
Weblinks
Commons: Pallandt family  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Reichsfreiherrliches Haus von Pallandt 
Wappen der Pallandt im Wappenbuch des Heiligen Römischen Reiches , Nürnberg um 1554–1568

Kategorien: Deutsches Adelsgeschlecht | Geschichte (Rheinland)

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